Völkerkrippe als Friedensbotschaft

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Der zuletzt in St. Georgen lebende Krippenbauer Albert Fehrenbacher mit einer seiner Weihnachtskrippen. Foto: Stadtarchiv Schramberg

Im Rahmen der Ökumenischen Friedensdekade in Schramberg zeigt am kommenden Dienstag, 18. Oktober, um 19 Uhr ein Vortrag im Stadtmuseum im Schloss, wie der Schramberger Modellbauer Albert Fehrenbacher nach seinen Kriegserlebnissen den Bau einer vielgestaltigen Völkerkrippe als Friedensbotschaft zu seinem Lebensprojekt machte.

Schramberg. Den Vortrag hält der Sulgener Heimatforscher Hubert Haas, der den Krippenbauer persönlich gekannt hat und über ihn auch schon in der „Kräz“ einen Aufsatz veröffentlichte. Die Völkerkrippe Fehrenbachers in Miniaturausführung ist in der dauerhaften Krippenausstellung der Alten St. Laurentius-Kirche nach wie vor zu sehen.

Arbeit im Völkerkundemuseum

Der in Schramberg aufgewachsene Albert Fehrenbacher (1911-2005) kam durch seine Arbeit im Berliner Völkerkundemuseum vor dem Zweiten Weltkrieg in Kontakt mit den unterschiedlichen Kulturen der Erde und ihren Zeugnissen.

Vom Friedensgedanken bewegt, gelang es ihm während seiner Kriegsgefangenschaft in Russland für das Weihnachtsfest heimlich eine einfache Krippe mit selbstgeschnitzten Figuren anzufertigen. Dieser Ausdruck der christlichen Botschaft ließ auch den sowjetischen Kommandanten nicht unbewegt. Fehrenbacher schaffte es auch, nach fünfjähriger Gefangenschaft bei seiner Entlassung seine inzwischen 177 Krippenfiguren nach Hause zu schmuggeln.

Nach dem Bau der Berliner Mauer begann Albert Fehrenbacher dann mit dem Bau des großen Zyklus seiner Völkerkrippe, um für die von der Krippe ausgehende Friedensbotschaft ein Zeichen zu setzen. Dabei griff er jeweils auch auf  Elemente anderer Religionen zurück, um die völkerverbindende Kraft der Friedensbotschaft aufzuzeigen.

US-Tour

In den USA reiste Fehrenbacher mit seinem Krippenzyklus herum und zeigte sie in etwa 200 Ausstellungen. Bei seiner Rückkehr nach Deutschland 1976 brachte er eine inzwischen von ihm angefertigte Miniaturausführung seiner Völkerkrippe mit, die nun vom Förderkreis Alte St. Laurentius-Kirche gezeigt wird. Seine Erlebnisse und Gedanken, die ihn zur Völkerkrippe bewogen, hat Fehrenbacher selbst aufgezeichnet und in vielen Interviews erläutert.

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