Kühlcontainer am Friedhof: eine Vorsichtsmaßnahme

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Erste Städte rüsten sich, treffen Vorsichtsmaßnahmen, Rottweil gehört dazu: An Friedhöfen werden Kühlcontainer aufgestellt. Falls die Zahl der Corona-Toten stark steigen sollte. Was sie derzeit etwa im Kreis Rottweil – glücklicherweise und den Maßnahmen sei Dank – nicht tut.

Update: Am Sonntag meldete das Sozialministerium einen weiteren Todesfall im Kreis Rottweil im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 965 an. 

Die Lage im Landkreis ist an sich ruhig, wenngleich die Anzahl der Infizierten weiter stetig steigt.

Etwa in Sulz. Der ersten Stadt in Baden-Württemberg, in der nun seit Freitag eine Pflicht zum Tragen einer Alltagsmaske herrscht. Für den Infektionsschutz. Dort sind mittlerweile 135 Coronavirus-Infektionen gemeldet worden. Das entspricht nun fast elf Einwohnern von tausend in der Stadt am Neckar. Was nicht nach vielen klingt, gilt den Verantwortlichen vom Gesundheitsamt und Stadtverwaltung als besorgniserregend – des möglichen exponentiellen Wachstums wegen. Das Ziel ist, die Ausbreitung einzudämmen.

https://test.nrwz.de/kreis-rottweil/ab-freitag-maskenpflicht-in-sulz-am-neckar/261367

Fast jeder zweite Infizierte aus Sulz

Mit Stand vom Samstag sind im Landkreis Rottweil zwölf weitere Corona-​Fälle bestätigt worden, meldete das Landratsamt. Insgesamt wurden bislang 529 Personen positiv getestet (257 Männer, 272 Frauen), 220 davon sind schon wieder genesen, teilte die Behörde mit. Damit sind Stand Samstag noch rund 300 Personen akut mit dem Coronavirus infiziert.

Von den 300 aktuell Infizierten kommt fast jeder zweite aus der Stadt Sulz. Rottweil ist mit einer Infektionsrate von drei von tausend im unteren Bereich der Landkreis-Tabelle:

Quelle: Landratsamt Rottweil
Zahl der akuten Infektionen im Landkreis Rottweil (abzüglich der Genesenen). Quelle: Landratsamt Rottweil

Das Robert-Koch-Institut meldet für den Landkreis Rottweil aktuell 511 Infektionen, 17 mehr als am Vortag.

Übersicht der Infektionsfälle (inklusive der Genesenen) in Baden-Württemberg. Quelle: Sozialministerium

Mehr als 15.000 Genesene im Land

Am Samstag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg landesweit weitere 382 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 27.710 an. Davon sind ungefähr 15.293 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Damit ist die Zahl der Genesenen weiterhin höher als jene der noch Erkrankten. Die Verdopplungszahl beträgt momentan 34 Tage. Bei dieser Zahl handelt es sich um die Zeitspanne, in der sich die Fallzahlen in einer Epidemie verdoppeln.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute – neben dem aus Rottweil – aus den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Enzkreis, Hohenlohekreis, Lörrach, Ortenaukreis, Rastatt, Schwarzwald-Baar-Kreis, Tübingen, Tuttlingen, Waldshut und Zollernalbkreis sowie aus den Städten Baden-Baden, Freiburg, Heilbronn und Stuttgart insgesamt 30 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 952 an. Unter den Verstorbenen waren 587 Männer und 365 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 102 Jahren. 62 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter. Das meldete das Sozialministerium.

Container eine reine Vorsichtsmaßnahme

Offenbar als eine reine Vorsichtsmaßnahme ist in Rottweil beim städtischen Friedhof ein großer Kühlcontainer aufgestellt worden. Andere Städte wie Siegburg und Hanau haben dies auch bereits veranlasst. Um für den Notfall gerüstet zu sein, heißt es.

Der Kühlcontainer

Rottweil hat damit offenbar einfach frühzeitig reagiert, wollte für den Fall des Falles gerüstet sein. Klar ist: Wenn die Zahl der Corona-Toten landes- oder bundesweit stark steigt, dann werden diese Container von mehreren Kommunen nachgefragt. Und dann hat seine Hausaufgaben gemacht, wenn er bereits einen hat. In einem solchen Container sind bis zu knapp 25 Kühlplätze eingerichtet. Diese könnten benötigt werden, wenn die Sterberate stark ansteigen und die bisherigen Kapazitäten nicht ausreichen sollten.

Der Container, der am Ruhe-Christi-Friedhof in Rottweil steht, stammt von einer deutschen Verleihfirma. Die Entscheidung, ihn anzumieten, ist offenbar vor ein paar Wochen bereits im örtlichen Corona-Krisenstab gefallen.

https://test.nrwz.de/rottweil/bestattungen-in-zeiten-von-corona/259046
Der Ruhe-Christi-Friedhof in Rottweil. Alle Fotos: gg
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Autor/Quelle:Peter Arnegger (gg)
… ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung. 2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ. Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.