Altkleidung ist kein Restmüll mehr

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Altkleider-Container: Hier dürfen Textilien rein, ob tragbar oder nicht- Allerdings nicht mit Öl oder anderen Stoffen getränkt. Der Helm rechts ist ein böser Fehlwurf. Foto: wede

Textilien dürfen seit 1. Januar nicht mehr in die Restmüll-Tonne. Auch wenn sie beim besten Willen nicht mehr zu gebrauchen sind. Eine Regelung der EU will das so.

Rottweil – Klar: Die Recycling-Quote bei Alt-Textilien soll auf diese Weise gesteigert werden. Aber wohin dann mit der zerschlissenen Jeans, dem löcherigen Hemd und dem ölverschmierten Putzlappen?

Funktionierendes System

Der Abfallkalender des Landkreises, eigentlich erste Informationsquelle, schweigt sich fast dazu aus. Lediglich „Textilreste“ steht da – die dürfen in die graue Tonne. Aber eigentlich auch wieder nicht.

Auskunft dazu gibt es aus dem Landratsamt. Es gibt ein funktionierendes System, so heißt es von dort, aus Containern und Sammlungen. Das soll so bleiben. Was heißt (auch wenn es nicht direkt erwähnt wird): Künftig sollten wir nicht nur tragbare, sondern auch zerschlissene Kleidung in den Container geben. Dass manche Verwerter nicht gerade begeistert sind, das steht natürlich auf einem anderen Blatt. Die sehen sich ja eben als Verwerter und nicht als Entsorger. Das Rote Kreuz hingegen, das viele Container aufgestellt hat, gibt die nicht mehr tragbaren Kleidungsstücke „an eine Verwertungsgesellschaft, die die wertvollen Rohstoffe weiterverarbeitet. So entstehen zum Beispiel Fußmatten, Autositzbezüge oder Putzlappen“, wie es online berichtet.

Neuer Container

Etwas anderes ist es mit ölverschmierter Kleidung oder –resten. Die sollten auch laut Landratsamt auf keinen Fall in den Altkleider-Container. Wohin aber dann? In den Restmüll – dann drohen sogar Bußgelder. „Stark verschmutze Kleidung soll natürlich nicht in den Altkleidercontainer geworfen werden!“, heißt es aus dem Landratsamt. Der Landkreis verspricht aber, für diese Art Abfall einen gesonderten Container auf dem Wertstoffhof einzurichten – „zeitnah“.

Plastikmüll?

A propos Abfallkalender: So gelegentlich kommen Zweifel auf, ob der (abgesehen von den Terminen) auch gelesen wird. Jedenfalls hört man aus der Bevölkerung immer mal wieder vom gelben Sack als „Plastikmüll“. Was nun doch seit einigen Jahren nicht mehr stimmt. „Kunststoffgegenstände, die keine Verpackung sind,… gehören in den Restmüll“, heißt es im Kalender. Und dass kompostierbare Plastiktüten nicht in die Biomüll-Tonne dürfen, hat sich offensichtlich auch noch nicht so richtig herumgesprochen.

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Autor/Quelle:Wolf-Dieter Bojus
... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.